Konzept zum Ausbau der B4: Westerengel-Süd bis Greußen-Süd
Sehr geehrte Einwohner von Greußen und Grüningen.
Zur Zeit werde ich als Bürgermeisterkandidat von der Interessengemeinschaft „Wir wollen die Umgehungsstraße“ und der Allianz zur B4, „Wir lehnen die jetzige Trassierung der geplanten Ortsumfahrung in dieser Form ab“ umworben.
Meine Position ist klar:
Für mich ist die entscheidende Frage nicht mehr das „Warum“, sondern das „Wie“.
Das Thema Ortsumfahrung polarisiert.
Setzen wir uns daher gemeinsam an einen Tisch.
Ich setze auf ein konstruktives Gespräch.
Wägen wir kritisch alle Argumente pro und kontra ab und suchen wir eine tragfähige Lösung.
Noch steht das Planfeststellungsverfahren vor uns.
Hier kann jeder Bürger seine Einwände ab Ende 2018vorbringen.
Es geht um unsere Zukunft!
Das ist die Situation in Greußen:
Hier gibt es bisher einen Verkehrstoten und viel zu viele Mittel- bis Schwerverletzte auf und an der B4.
Rote Ampeln werden von den Fahrzeugen missachtet und Fußgänger beim Überqueren in der Grün-Phase angefahren und verletzt.
Die Zahl der Unfälle steigt stetig mit der Zunahme des Verkehrs.
Die Smiley-Auswertung in Greußen zeigt, dass selbst die nächtliche Geschwindigkeitsüberschreitung bis zu einem Spitzenwert von 147 h/km geht.
Dass über eine Woche verteilt, 77 % aller Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten, ist schon sehr bedenklich.
Ab dem 13. August 2018 wird die Kreuzung B4-Bahnhofstraße als offizieller Verbindungsweg der beiden Schulteile der Thüringer Gemeinschaftsschule genutzt.
Durch den Schulneubau wird ab gleichem Datum die Kreuzung B4-Robert-Koch-Straße verstärkt durch die Schülerbeförderung belastet. Hoffentlich passiert nichts.
Durch den mehrstreifigen Ausbau der B 243 (Bad Lauterberg Harz bis zur A 38 Nordhausen) und des „Sundhäuser Berges“ an der A38/B4 wird es zu einer signifikanten Erhöhung des LKW-Durchreiseverkehrs auf der B4 von den Nordseehäfen nach Mittel- und Süddeutschland kommen.
Das Thüringen-Journal hat am 2. März in einem Beitrag beide Seiten, Beförworter und Gegener, vorgestellt:
Aktuell ist die Genehmigung des Entwurfes erfolgt, so Frau Prangen von der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES). Sie bereiten jetzt die nächste Planungsphase vor. Ende 2018 sollen, so ihre Aussage, die Planungsunterlagen öffentlich zur Einsicht in der Stadt Greußen ausgelegt werden.
Die LKW-Mautpflicht beginnt ab 01. Juli 2018 durch Gesetz auch auf der B4.
Keiner kann exakt vorhersagen, was das für die Ortskette Greußen, Straußfurt und Gebesee an Beruhigung bringen wird. Also lohnt es sich diesen Zeitpukt für weitere Bewertungen abzuwarten.
Die Politik hat das Gesamtproblem hiesiger OU erkannt und diese als Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes 2030 (BVWP) aufgenommen.
Es werden bis zum Jahr 2030 die fehlenden Umgehungsstraßen im Verlauf der B4 realisiert - daran ist in den nächsten 12 Jahren nicht zu rütteln!
Nach Amtsübernahme werde ich:
- für ein Nachtfahrverbot und/oder ein Durchgangsfahrverbot für den schweren LKW-Verkehr ab zwölf Tonnen einsetzen;
- mich für die Ampelkreuzug B4-Bahnhofstraße als Modellprojekt für eine Doppelblitzanlage incl. Geschwindigkeitsmessung einsetzen;
- dafür kämpfen, dass die Doppel-Kreuzung B4 – Neustadt / Flattigstraße mit einer intelligenten Ampelsteuerung ausgestattet wird.
Das wirkt sofort und erhöht erheblich die Verkehrssicherheit bis zum Bau der B4 Neubaustrecke!
Gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern müssen folgende offene Fragen und Themen in dem anstehenden Planfeststellungsverfahren „B4 Umfahrung“ geklärt werden:
- Wie sind die Durchfahrtshöhen, wie steil sind die Steigungen bei Überbrückungen oder sollte die B4 an untergeordneten Wegen überführt werden
- Wie sieht es mit dem Lärmschutz aus?
Da Greußen keinen Flächennutzungsplan (FNP) hat, wird die Thomas-Müntzer-Siedlung und der Westteil von Grüningen als Mischgebiet deklariert.
In weiser Voraussicht hat die DEGES bei ihrer Planung die Gebiete nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (Verkehrslärmschutzverordnung - 16. BImSchV) aber als Wohngebiete berücksichtigt. Um das zu untermauern ist es zwingend von der Stadt notwendig, den FNP aufzustellen.
Bis jetzt schadet der noch fehlende FNP allen Anwohnern.
Hier kämpfe ich zum Zeitpunkt der öffentlichen Auslegung vehement um Verbesserungen und zum Bau von Lärmschutzwänden.
Was ist der konkrete Inhalt des landschaftspflegerischen Begleitplanes?
- Wie erfolgen Umwandlung – Neunutzung – ökologische Aufwertung – Flächenrevitalisierung und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bei uns?
- Wie wird die entwendete Natur entschädigt? Ich bin gegen die zusätzliche Stilllegung von Flächen zum Zwecke des Ausgleiches!
- Wie wehren wir uns gegen die danach einsetzenden Abwidmungen der untergeordneten Landstraßen?
- Wenn dem nicht abzuhelfen ist, fordere ich finanzielle Unterstützung für die zukünftigen Mehrbelastungen im Stadthaushalt zur Straßenunterhaltung für nicht mehr vom Bund, Land und Kreis genutzten Straßen!
Zur Information stelle ich einige Ausgleichsmaßnahmen für Bau- und Straßenprojekte in der Region vor:
- In Schilfa wurde das ehemalige Schlossgelände 2003 neu erstellt und zum Biotop ausgebaut.
- In Weißensee sind 2003 die Ratsherrenteiche entstanden.
- Zwischen Herrnschwende und Nausiß wurde 2009 der 221 ha große „Flickenteppich“ mit Trocken- und Steppenrasenflächen bereinigt und unter Schutz gestellt.
- Als Ausgleich der 380-kV-Stromtrasse „Südwestkuppelleitung“ wird in Kannawurf von der Firma 50hertz ) der Renaissancegarten ab 2017 wieder aufgebaut.
- Als Ausgleich der 110-kV-Hochspannungsleitung Menteroda-Greußen, entstand 2017 der Graben im „Barocken Schlossgarten“ von Ebeleben. Greußen verpasste diese einmalige Situation.
Folgende Ausgleichsmaßnahmen zur B4 Umgehung werde ich als Bürgermeister fordern:
- Der Grüninger Schlosspark erhält Ersatzpflanzungen. Die Parkbühne wird wieder hergerichtet und ein Funktionsgebäude als Ersatz für das 1997 abgerissene Parkhaus errichtet. Damit besteht wieder die Möglichkeit von öffentlichen Freiluftveranstaltungen.
- Das Umfeld des Sportplatzes in Greußen wird durch umfangreiche Ersatz- und Neuanpflanzungen um grünt. Dabei wird ein Parkplatz für Gäste errichtet.
- Wie verbessern wir unsere Naturregion Hengstberg/Hängstberg?
Das sind einige meiner Ziele für die Umgehung B4 in der Region Grüningen und Greußen.
Gleiches kann bei den weiter betroffenen Gemeinden, wie Obertopfstedt, Clingen, Feldengel, Kirchengel und Westerengel erfolgen.
Sie alle haben gleichfalls verbesserungswürdige Gebiete und ein Anrecht auf Ausgleichsmaßnahmen.
Hier gibt es für den Bürgermeister genügend Arbeitsfelder.